Welchen Einfluss haben die Battery Health Reports (BHR) auf den Erfolg der Wiedervermarktung von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen (BEV)? Neben Alter und Laufleistung hat das Fahrerprofil einen großen Einfluss darauf, wie lange eine Batterie hält. Wenn nicht dokumentiert wird, wie ein Fahrer die Batterie behandelt hat, bleibt die Restwertbildung deutlich unter ihrem vollen Potenzial.

Die Macht der Signalisierung
Wie Batteriezustandsberichte die Wiedervermarktung von gebrauchten batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen (BEVs) unterstützen werden
Das batteriebetriebene Elektrofahrzeug (BEV) ist ein entscheidender Baustein im Bestreben der Fahrzeughersteller, die europäischen CO2 -Ziele zu erreichen. Ein großes Angebot an BEVs, die derzeit auf dem Neuwagenmarkt stark subventioniert werden und meist über Leasingverträge zugelassen werden, wird in drei bis vier Jahren ein großes Angebot an Gebrauchtwagen schaffen.
Verlängerte Garantien für Batterien stellen lediglich eine Möglichkeit dar, Verluste aus der Sicht der Gebrauchtwagenkäufer zu verhindern: Da die Kosten für den Austausch nicht sicher sind, tragen diese Garantien dazu bei, ein Worst-Case-Szenario zu vermeiden, in dem BEVs nahezu unverkäuflich werden.
Ein weiteres erhebliches Marktrisiko (und eine Marktchance) ist die Behandlung der Batterie. Ob eine Batterie gut behandelt wird oder nicht, kann - wenn alle anderen Faktoren wie Klima, Geografie, Topografie und Laufleistung konstant bleiben - dazu führen, dass die Qualität (z. B. die Reichweite) einer Batterie nach drei Jahren und 45.000 km um etwa 5 % abweicht.
Als Faktoren für eine Simulation wurden das Fahr-, Lade- und Parkverhalten berücksichtigt. Ohne Transparenz bezüglich der Batteriebehandlung (und der Betriebsbedingungen) kann die Batteriequalität nicht richtig bewertet werden. Dadurch wird die erhebliche Informationsasymmetrie zwischen Verkäufer und Käufer noch deutlicher. Der Käufer geht von der schlechtesten Qualität aus und der Verkäufer hat keinen Anreiz, die Batterie gut zu behandeln. Dies führt unweigerlich zu einer Abwärtsspirale.
Eine verbesserte und nachweisbare Batteriequalität kann ca. 2,4% zusätzlichen Wert in der Transaktion liefern, d.h. ca. 450 € für ein dreijähriges gebrauchtes E-Fahrzeug der Golf-Klasse in Deutschland. Wirksame Signale in Form von Batteriezustandsberichten (Battery Health Reports, BHR) können einen wirtschaftlichen Wert von 4,5 Millionen Euro pro 10.000 BEV-Gebrauchtwagengeschäften schaffen - zum Nutzen aller Beteiligten. Verkäufer von BEVs sollten das Fahrzeug mit einem Batteriezustandsbericht (BHR) weitervermarkten, um die Informationsasymmetrie zu beseitigen.
Diese Informationen sollten als Standarddaten auf Gebrauchtwagenportalen verfügbar sein, ähnlich wie Informationen über Alter, Kilometerstand und Ausstattung. Leasingunternehmen könnten eine bessere oder schlechtere Behandlung in ähnlicher Weise handhaben, wie sie eine geringere oder überhöhte Kilometerleistung handhaben, wiederum zum Nutzen aller Beteiligten.
Das TWAICE-TÜV Rheinland Joint Venture Battery Quick Check bietet ein Gesundheitszertifikat für Batterien an. Eine ausführliche Produktbeschreibung und erklärende Videos sind auf der Website verfügbar.

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