TWAICE BESS Pros Umfrage
Industrie und Technologie

Auftragsvergabe: Herausforderungen, Prioritäten und Strategien - Ergebnisse der BESS Pros Survey

April 23, 2025

Unsere jüngste Umfrage unter BESS-Fachleuten ergab Antworten von 83 Experten aus 39 Unternehmen, die Infrastrukturen und Dienstleistungen für Batterie-Energiespeicher betreiben. Sie lieferte eine Momentaufnahme der gemeinsamen Herausforderungen und Probleme dieser schnell wachsenden Branche. Eine Gruppe wurde jedoch nicht berücksichtigt: die kleinere Gruppe von Experten aus Organisationen, die derzeit kein BESS betreiben, aber planen, innerhalb der nächsten zwei Jahre eines in Betrieb zu nehmen.

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TWAICE hat mir geholfen, mehr darüber zu erfahren: Artikel hier lesen:

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In diesem Artikel möchten wir die Ansichten der Umfrageteilnehmer aus 12 Organisationen wiedergeben, die zum Zeitpunkt der Umfrage noch kein BESS eingesetzt hatten. Diese Unternehmen sind zwar statistisch nicht signifikant, stehen aber in der Anfangsphase der Projektentwicklung vor einer Reihe von besonderen Überlegungen und Herausforderungen. Ihre Sichtweise bietet wertvolle Einblicke in die Prioritäten und Entscheidungsfaktoren, die die Zukunft der Einführung von BESS prägen - deshalb teilen wir die Ergebnisse separat mit.

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Werfen wir einen Blick auf diesen kleineren Datensatz.

Wie von einem neuen Betreiber nicht anders zu erwarten, waren die meisten geplanten Projekte von bescheidenem Umfang: Fünf der zwölf befragten Unternehmen planen Anlagen mit einer Kapazität von weniger als 50 MWh und nur eines mit mehr als 2 GWh. Die Mehrheit der Befragten arbeitet für einen BESS-Eigentümer oder -Betreiber, obwohl die Umfrage auch Antworten von EPC-, Beratungs- und Finanzinstituten enthielt - häufig wichtige Interessengruppen im BESS-Inbetriebnahmeprozess.

Abbildung 1: Unternehmenstyp der Umfrageteilnehmer, die planen, in den nächsten zwei Jahren ein BESS in Betrieb zu nehmen

Herausforderungen bei der Inbetriebnahme für BESS-Neulinge

Es überrascht nicht, dass die Antworten dieser zukünftigen Betreiber andere Prioritäten aufzeigten als die eines etablierten BESS-Betreibers. Zu den wichtigsten Prioritäten gehörte die Sicherung der Netzanbindung an ihren Markt und ihre Kunden. Ein ganzes Viertel der Befragten sah dies als wichtigstes Anliegen an.

Dicht dahinter nannten die Befragten große Herausforderungen bei der internen Koordinierung und einen Mangel an qualifizierten Mitarbeitern. Diese Probleme sind natürlich eng miteinander verknüpft: Die Zustimmung der Interessengruppen ist entscheidend für die Erstellung eines umfassenden und genauen Plans. Ein qualifiziertes Team ist für die termingerechte Ausführung dieses Plans unerlässlich. Der Faktor Mensch ist von entscheidender Bedeutung, denn selbst das bestausgestattete BESS wird scheitern, wenn es nicht genügend qualifizierte Mitarbeiter gibt, die es bedienen können.

"[Ein Hauptanliegen ist] das Stakeholder-Management und die Sicherstellung eines effizienten Zeitplans für die Inbetriebnahme ohne Lücken im Aufgabenbereich". - Befragter in der Umfrage

Vier Befragte fügten jeweils ein anderes Problem hinzu, was darauf hindeutet, dass diese Probleme zwar geringere Prioritäten haben, aber dennoch wichtig sind. Diese Bedenken betrafen: Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Rechtsrahmen, die Gewährleistung von Sicherheitsmaßnahmen am Standort des Anwenders und die Verwirrung über unterschiedliche Messgrößen in den einzelnen Ländern und Dokumentationsanforderungen.

Diese Bedenken unterscheiden sich von denen der Befragten, die bereits ein BESS betreiben. In der breiteren Umfragepopulation lag der Schwerpunkt auf der Verbesserung von Prozessen und Geschäftsabläufen, wobei 58 % der Befragten Leistung und Verfügbarkeit als Hauptanliegen nannten.  

Werkzeuge und Technologien für ein geplantes BESS

Eine wichtige Erkenntnis aus unserer breit angelegten Umfrage ist, dass die BESS-Technologie wie ein "Stack" funktioniert. An der Basis steht das Batteriemanagementsystem (BMS), mit dem die Nutzer nur selten interagieren, das aber wichtige Daten auf niedriger Ebene liefert. Weiter oben im Stapel befinden sich analytische und prädiktive Software-Tools. Unsere Umfrage zeigt, dass die Befragten umso zufriedener mit ihrer Technologie sind, je intensiver sie diese fortschrittlichen Tools nutzen. Dies deutet darauf hin, dass die effektive Nutzung von Daten und Analysen zu größeren geschäftlichen Vorteilen führt, was besonders für diejenigen wichtig ist, die planen, in Zukunft ein BESS in Betrieb zu nehmen.

Abbildung 2: Einsatz von Software-Tools bei allen Befragten (Haupterhebung)

In der Branche setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass Analysesoftware nicht nur vergangene Daten analysiert, sondern auch zukünftige Ergebnisse auf der Grundlage aktueller Bedingungen vorhersagen kann. Dies eröffnet verschiedene Möglichkeiten für Verbesserungen, wie z. B.:  

  • Verlängerung der Batterielebensdauer anhand realer Nutzungsdaten  
  • Echtzeitüberwachung zur Verbesserung von Leistung und Sicherheit
  • Frühzeitige Vorhersage von Vorfällen, um Ressourcen besser zuzuordnen  
  • Gewinnung und Weitergabe eines solideren Verständnisses der BESS-Leistung in den verschiedenen Tätigkeitsbereichen.

Für Unternehmen, die in den nächsten Jahren den Einsatz eines BESS planen, ist das Verständnis der Rolle von Daten entscheidend für das Erreichen der Geschäftsziele. Beispielsweise kann die digital commissioning die traditionelle Inbetriebnahme vor Ort ergänzen, indem sie den Anlagenbesitzern hilft, potenzielle BESS-Probleme vor dem Einsatz zu erkennen und zu beheben.  

Handelsgeschäfte und PPAs als interessantestes Einnahmemodell

Als Nächstes wollen wir die gängigen BESS-Erlösmodelle untersuchen. Von denjenigen, die sich auf die Inbetriebnahme eines BESS vorbereiten, gaben zwei Drittel an, dass sie in erster Linie an Handelsgeschäften und Stromabnahmeverträgen (PPAs) teilnehmen wollen, um ihre Investition zu monetarisieren.

Dies deckt sich mit den allgemeineren Ergebnissen unserer Umfrage. Die gängigste Strategie der derzeitigen Betreiber ist es, als Energieerzeuger oder -großhändler aufzutreten und entweder Strom auf den Energiemärkten zu handeln oder langfristige Lieferverträge abzuschließen. Wenn Sie ein BESS planen, ist es wahrscheinlich, dass Sie beides in Betracht ziehen.

Abbildung 3: Geplante Erlösmodelle für Organisationen, die in den nächsten zwei Jahren ein BESS in Betrieb nehmen wollen

Verwaltung des BESS-Betriebs: Ein Mix aus Strategien  

Die Wahl der O&M-Strategie spielte ebenfalls eine Rolle, ebenso wie die Frage, wie sie sich ändern könnte. Von den Befragten, die sich auf die Inbetriebnahme eines BESS vorbereiten, planen drei Viertel die Verwendung von langfristigen Servicevereinbarungen (LTSAs) in ihren Projekten, während die Hälfte der Befragten Drittanbieter für den Betrieb und die Wartung in ihre Pläne einbezieht.

Dieser hybride Ansatz ist weit verbreitet, wie aus der breiteren Umfrage hervorgeht. 60 % der Befragten nutzen oder agieren als externe O&M-Vertragspartner und haben LTSAs mit Integratoren. Aus unseren 1:1-Interviews geht hervor, dass sich die O&M-Strategien ändern. Während sich die Betreiber anfangs auf Drittanbieter verließen, planen sie, die O&M-Arbeiten im Laufe der Zeit selbst zu übernehmen, da ihre eigenen Teams vielleicht an Erfahrung und Fachwissen gewinnen.  

Erforderliche Branchenerfahrung für ein BESS

Betrachten wir abschließend das Niveau des Fachwissens in der BESS-Branche. Aufgrund des raschen Wachstums der Branche sind die meisten Fachleute relativ neu in diesem Bereich. In unserer Gruppe von 12 Befragten hatte die Hälfte weniger als zwei Jahre BESS-spezifische Erfahrung, und acht hatten weniger als fünf Jahre. Nur ein Viertel gab an, über mehr als fünf Jahre Erfahrung zu verfügen.

Dies ist ähnlich wie bei den allgemeinen Umfrageergebnissen - was nicht überrascht, wenn man bedenkt, dass BESS eine aufstrebende Branche ist. Für neue Betreiber stellt dies eine Herausforderung dar, da sie ihre Teams von Grund auf neu aufbauen und um begrenzte erfahrene Talente konkurrieren müssen. Positiv zu vermerken ist, dass die BESS-Branche Ingenieuren und technischen Fachkräften einen attraktiven Karriereweg bietet, was darauf hindeutet, dass der Talentpool mit zunehmender Reife der Branche weiter wachsen wird.

Ein überzeugendes Geschäftsangebot - für diejenigen, die Daten am besten nutzen

In weniger als einem Jahrzehnt sind BESS zu einer praktikablen Option für die Energiespeicherung in großem Maßstab geworden. Trotz der laufenden Veränderungen bei den Finanzierungsmodellen und der politischen Landschaft wächst die weltweite Nachfrage nach sicherer und sauberer Energie weiter.  

All dies sind gute Nachrichten für neue Akteure, die neue BESS-Anlagen planen und bauen. Der Sektor wird jedoch immer wettbewerbsintensiver, und kleine Unterschiede bei der Finanzierung, der Wahl der Technologie und dem betrieblichen Know-how können den Unterschied zwischen Gewinn und Verlust ausmachen.

Für die Betreiber ist es nun an der Zeit, die von ihren Anlagen generierten Daten zu nutzen, um intelligentere Entscheidungen zu treffen und effizientere Abläufe zu erzielen.

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In der ersten Sitzung der TWAICE & Camelot BESS Lifecycle Webinar Series teilen Experten der Camelot Energy Group und TWAICE ihre Erfahrungen aus realen Energiespeicherprojekten und helfen Ihnen dabei, die Entwicklung von BESS von Anfang an richtig anzugehen.

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